Konzertankündigung: Fin de Siècle – 15. Juni 2025

Hier auf dem Blog dreht sich normalerweise alles um Dynamics, Customer Insights und digitale Projekte. Aber von Anfang an war die Idee, auch Raum für meine zweite Leidenschaft zu lassen, die Musik. Heute wage ich den ersten kleinen Beitrag in diesem Genre.

Am Sonntag, den 15. Juni 2025 spiele ich ein Konzert mit dem Jungen Ensemble Berlin – und zwar in der Berliner Philharmonie. Das Programm trägt den Titel Fin de Siècle: eine Anspielung auf die spannende und aufgewühlte Zeit an der Wende zum 20. Jahrhundert.

Zum Hauptwerk, seiner 3. Sinfonie, sagte der Komponist Camille Saint-Saëns selbst: „Ich habe hier alles gegeben, was ich geben konnte“. Sie ist heute unter dem Beinamen „Orgelsinfonie“ bekannt.

Entstanden im Jahr 1886, verbindet das Werk auf beeindruckende Weise die Klangfülle eines großen Orchesters mit dem majestätischen Klang einer Orgel, die sich nicht solistisch hervortut, sondern nahtlos in den Gesamtklang einfügt. Saint-Saëns ging auch formal neue Wege: Statt klar abgetrennter Sätze fließen die Abschnitte ineinander und entwickeln ein dichtes Netz verwandter Themen. Trotz aller Monumentalität bewahrt die Sinfonie die Eleganz und Leichtigkeit der französischen Romantik – und steigert sich im Finale zu einem der eindrucksvollsten Höhepunkte der romantischen Sinfonik.

Einen ganz anderen Ton schlägt Lili Boulanger an, eine der außergewöhnlichsten Komponistinnen des frühen 20. Jahrhunderts. Aufgewachsen in einer berühmten Pariser Musikerfamilie, schaffte sie es als erste Frau, den renommierten Prix de Rome zu gewinnen – ein Triumph in einer männerdominierten Musikwelt. Trotz schwerer Krankheit schrieb sie Werke von atemberaubender Reife und Sensibilität. D’un matin de printemps, entstanden 1917, ist ein leuchtendes Klangbild eines Frühlingsmorgens, impressionistisch schwebend und doch von tiefer Emotionalität geprägt. Boulangers früher Tod mit nur 24 Jahren ließ eine Stimme verstummen, die bis heute als einer der größten verlorenen Schätze der Musikgeschichte gilt.

Mit Le chasseur maudit entführt César Franck das Publikum in die düstere Welt einer alten Legende. Die 1882 entstandene sinfonische Dichtung schildert die Strafe eines Frevlers, der an einem heiligen Sonntag zur Jagd bläst und daraufhin auf ewig von Dämonen verfolgt wird. Gewaltige Blechbläserfanfaren und ein dramatischer Aufbau verleihen dem Werk eine wuchtige Erzählkraft – ein Meisterwerk der französischen Programmmusik zwischen Romantik und Symbolismus.

Sonntag, 15. Juni 2025, 15:30 Uhr
Philharmonie Berlin, großer Saal
Lili Boulanger: D’un matin de printemps
César Franck: Le chasseur maudit
Camille Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 3 „Orgelsinfonie“
Junges Ensemble Berlin | Sinfonieorchester
Michael Riedel | Leitung

Website: zum Jungen Ensemble Berlin

Vielleicht sehen wir uns ja – ich würde mich freuen!

Für alle, die einen kleinen Vorgeschmack bekommen wollen, hier eine fantastische Aufnahme des finalen Satzes der Orgelsinfonie mit Riccardo Minasi und dem Rundfunksinfonieorchester des Hessischen Rundfunk.


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